Der Zoo von Perth erinnert mich an den Zoo in Singapur. Man kann in viele Gehege und Volieren hineinspazieren und sieht die Tiere dann ohne störende Zäune und Gitter.
Schilder ermahnen den Zoobesucher auf sehr nette Art, dass man aufpassen soll, dass niemand ausbüchst.
Wir besuchen die Pinnacles. Irgendwie sind wir verwöhnt und finden das nicht sehr spannend.
Da wir morgen das Auto abgeben müssen, beschließen wir trotz Kälte die letzte Nacht im Auto zu verbringen. Die Nacht auf dem Campingplatz in Cervantes wird tatsächlich die kälteste. Etwa 5 Grad soll es haben und der Wind macht es nicht besser.
Eine besonders kalte Nacht liegt hinter uns. Mittlerweile sind wir so weit im Süden, dass es bereits bei Sonnenuntergang so frisch wird, dass wir nicht mehr draußen essen können. Morgens bleiben wir auch beim Frühstück im Auto. Brrrrrr.
Um dem heftigen Wind zu entkommen, machen wir uns gleich in der Früh auf den Weg und treffen gleich auf ein rotes Känguruh, das vor uns auf dem Weg flüchtet. Fast schon beim Ausgang des NPs entdeckt Stefan einen Blauzungenskink, der mitten auf der Sandpiste hockt. Stefan nimmt den kleinen Wicht zwischen die Reifen und wir spurten zurück, um zu sehen, ob der Skink das Fahrmanöver überlebt hat. Hat er, allerdings ist er über unsere Anwesenheit wenig erfreut und droht uns mit seiner seltsamen blauen Zunge, bis er im Gebüsch verschwunden ist.
Unser nächstes Ziel heißt Kalbarri Nationalpark. Beim Eagle Buff schauen wir auf eine ausgedehnte Lagune mit flachem Wasser. Wir sehen (vermutlich) zwei Haie und eine Schildkröte und freuen uns über die gute Ausbeute. Allerdings ist es auf der Aussichtsplattform so kalt und windig, dass ich mir eine Erkältung und entzündete Augen hole.
In Kalbarri suchen wir ein Hotel, weil eine 6 Grad kalte Nacht angesagt ist – nicht hilfreich um Erkältungen auszubrüten.
Wir verbringen eine angenehme Nacht im warmen und bestens eingerichteten Zimmer im Kalbarri Edge Resort, das wir absolut empfehlen können. Zum Abendessen setzen wir uns in die Gilgai Tavern und lassen es uns schmecken. Wir spitzen die Ohren, als wir „der Komissar“ von Falco hören und vermuten einen Österreicher in der Küche. Der Barkeeper meint aber, dass die Musik vom Radio kommt. Erstaunlich, dass Falco in Australien immer noch läuft.
Von der Hamelin Pool Station starten wir mit dem Ziel „Ocean Park“ in Denham. Wir entscheiden uns gegen die Delphinfütterung in Monkey Mia, denn im Ocean Park soll es eine Hai-Fütterung geben. Klingt nach Action. Davor machen wir noch einen Abstecher zur Shell Beach.
Nur wenige Meter abseits der Durchzugstraße liegt der weiße Strand, der aus (echt vielen) winzigen Herzmuscheln besteht. Schaut hübsch aus, allerdings war auch am Campground beim Hamelin Pool bereits alles aus Muscheln. Dort haben frühe Siedler ihre Häuser aus Muschelziegeln gebaut.
Der „Ocean Park“ hat ein paar Becken mit verschiedenen Fischen.
Jede Stunde beginnt eine neue Führung und man kann sich jederzeit der gerade laufenden anschließen.
Wir erfahren wirklich viel Interessantes über die Meeresbewohner der Umgebung. Die Haifütterung wird dann aber von den Haien boykottiert, weil sie anscheinend nicht hungrig sind.
Anschließend wollen wir in den Francois Peron Nationalpark und auch dort übernachten.
Die Gravel Road wird von einem Sandweg abgelöst. Dort gibt es sogar
Kompressoren, um den Reifendruck anzupassen. Wir gehen runter auf 20 PSI, drehen die „Hubs“ auf „Lock“ und starten mit „H4“.
Auf der Straße fährt es sich über lange Strecken wie in einer Bobbahn.
Unterwegs kommt uns der Ranger entgegen, der gleich prüft, ob wir brav bezahlt haben und sich darüber lustig macht, wie „dirty“ unsere Wilma doch sei.
Er schleppt drei Autoreifen hinter sich her, die den Weg etwas planieren sollen.
Gegen Ende, meint er, werde die Piste „rough“.
Er hat nicht untertrieben – es wird recht holprig und der Sand streckenweise tiefer.
Eine Begegnung mit einem anderen Auto in einer Kurve geht sich gerade noch aus – Sand ist sehr trügerisch.
Wir fahren über die gesamte Halbinsel des Nationalparks und machen am Cape Peron einen Strandspaziergang, auf dem wir schöne Muscheln und eine riesige Kormoran-Kolonie entdecken.
Die zusammentreffenden Strömungen scheinen ihnen viel Futter zu bringen. Auf dem Wanderweg findet sich ein „thorny devil“. Eine perfekt getarnte Echse, die sich – auf ihre Tarnung vertrauend – nicht bewegt und uns als Fotomotiv dient.
Wir installieren uns im „Bottle bay“ Campground – ein einfacher Busch-Campground mit „Bush Loo“.
Der Wind bläst sehr stark, ein Spaziergang an den schönen Strand zeigt aber, was wirklich starker Wind ist.
In Bodennähe fegt der Sand über den Strand und pieckst kräftig in unsere Waden.
Die Füße werden richtig sandgestrahlt.
Wir fahren zu den Blowholes – bei jeder Brandung wird Wasser in die Höhe geschossen. Nach Monkey Mia schaffen wir es nicht mehr und kampieren deshalb im Hamelin Pool Caravanpark. Dort unternehmen wir eine kleine Wanderung und schauen uns die Stromatoliten an. Dabei handelt es sich um die ältesten Lebewesen der Erde. Die Mikroorganismen sind zwischen 3 bis 5 Milliarden Jahre alt und beschäftigten sich in dieser Zeit vornehmlich mit dem Bau von seltsamen dunkelbraunen und knollenförmigen Türmchen. Auch ein Zeitvertreib. Wir sehen auch ganz viele Tiere, die sich besonders mit Stefans Rucksack anfreunden wollen….
Zuerst fahren wir zurück nach Exmouth und holen eine Foto CD vom Whaleshark Ausflug ab (… wer hat heutzutage noch ein CD-Laufwerk – unsere Laptops nicht …), dann geht es nach Coral Bay. Wie versprochen: schöner Strand, Shopping Center und überfüllter Campground. 2CV aus NL fotografiert. Wir fahren weiter nach Carnavon und beschäftigen uns mit Wäsche.
Heute ist es wieder kalt und windig. Eigentlich wollen wir gar nicht raus.
Dann zeigt sich doch die Sonne und wir werfen uns in Schnorchelausrüstung und erkunden die Osprey Bay.
Es gibt einen schönen Spot, wo viele Fische sind. Am besten gefällt uns aber eine Schildkröte, die sich herrlich fotografieren ließ.Am späten Nachmittag wandern wir noch Yardie Gorge Trail. Beim Zurückfahren zählen wir die Kangurus, die teils direkt an der Straße sitzen. Wir sehen etwa 100 auf der Strecke von Yardie Creek bis Osprey Bay – also ca. 20 Minuten Fahrstrecke.
Am Abend laden uns unsere Campnachbarn auf Tee ein. Helen und Michel leben seit 1996 in diesem „Wohnmobil“. Er ist Schreiner und hat einen ausgedienten Schulbus umgebaut.
Am Morgen ist es immer noch stürmisch und kalt. Da es keinen Empfang gibt, fahren wir nach Tantabibbi, wo das Schiff starten soll. Tatsächlich findet die Tour statt.
Auf dem Schiff bekommen alle eine Ausrüstung. Flossen, Brillen und Schnorchel haben wir selbst mitgebracht – da wissen wir, dass sie passen.
Eine erster Schnorchelausflug soll alle ans Equipement gewöhnen. Der Wellengang ist recht hoch und zu sehen gibt es nicht viel.
Zurück an Board meldet das Begleitflugzeug, dass Whalesharks in der Nähe seien. Der Kapitän gibt Vollgas und bringt das Boot in Position. Zwei Gruppen zu je 12 Leuten plus 2 Guides pro Gruppe springen ins Wasser und fädeln sich in einer Linie so auf, dass der Walhai direkt an uns vorbeischwimmen sollte. Das erste Mal schwimmt er sehr schnell und unser Guide bricht den Schnorchel Gang schnell wieder ab.
Diese Aktion wiederholen wir noch zwei Mal und jetzt schwimmt der Walhai gemütlich an uns vorbei. Minuten lang paddeln wir neben dem fünf Meter langen Hai, der sich an unserer Anwesenheit nicht zu stören scheint. Um sein Maul schwimmt ein ganzer Schwarm Putzerfische, an seinem Bauch haben sich Pilotfische festgesaugt. Wir könnten ewig mit dem sanften Koloss weiterschwimmen.
Wir fahren ins Zentrum und buchen eine Whale watching tour für den Nachmittag, eine Whale shark tour für Freitag und kaufen Wetsuites, weil alle behaupten, dass man ohne sofort erfriert.
Wir quartieren uns im Big4 Luxus Campground ein und werden um 16 Uhr für die whale watching tour abgeholt. Nach ein paar Minuten Bootsfahrt sehen wir bereits einen schlafenden Wal samt Walbaby. Anscheinend können Wale mit einer Gehirnhälfte schlafen, während die andere weiß Gott was macht. Als die Walkuh aufwacht, setzt sie sich mit ihrem Kalb in Bewegung und die beiden Wale springen wie im Bilderbuch. Das auf ein Foto zu packen ist schwierig, ein paar Fotos sind aber tatsächlich gelungen.
Heute steht Autofahren an. Immerhin 500 km bringen wir hinter uns, bis Exmouth schaffen wir es aber nicht mehr. Das Schild auf der Straße „Beware of sunglare at sunset“ erleben wir bei Sonnenuntergang in echt. Man sieht jede Putzschliere an der Scheibe und sonst fast gar nichts mehr. Mit dem letzten Sonnenstrahl biegen wir in den ziemlich urigen Giralia Homestead Campground ein, bekommen problemlos eine unpowered site und haben sogar eine Dusche.