Kalbarri, 15.09.2016

Nach einer warmen und somit erholsamen Nacht erkunden wir den Nationalpark und fahren zum Natural Window. Unser Weg ist von tausenden blühenden Büschen und Sträuchern gesäumt. Der ganze Nationalpark schaut wie ein bunter Staudengarten aus. So hätten wir unseren Garten auch gern. Plötzlich spazieren fünf Emus zwischen den Sträuchern hervor und queren die Straße – immer wieder schön, diese großen Vögel zu sehen. Am Natural Window entscheiden wir uns für den 8 km Loop, der lange Zeit hoch an der Felskante verläuft und dann zum Fluss hinunter führt. Der Weg bietet traimg_1703umhafte Ausblicke, die Begleitung in Form von hunderten Fliegen allerdings ist ein Albtraum. Wir haben beide auf Empfehlung von Sabine hin Fliegennetze gekauft, ohne die der Loop nicht auszuhalten wäre. So umschwirren uns die Fliegen, können uns aber nicht in die Ohren oder in die Nase kriechen. Am Fluss essen wir in Rekordzeit unsere Jause und setzen den Weg fort, der nun direkt am Wasser entlang über Felsen führt. Es wird eine ziemliche Kletterei und irgendwann steht fest, dass wir eine Abzweigung verpasst haben, denn nun geht es wirklich nicht mehr weiter.

Einige Meter über uns entdecken wir allerdings gleich wieder die weißen Markierungspfosten und spazieren dann gemütlich weiter, wobei wir einen kleinen Schwarm von schwarzen Schwänen beobachten können. Am Ende des Weges sitzt noch ein kleines Wallaby nur Meter von uns entfernt hinter einer Hecke und trollt sich nur widerwillig zu seiner Mama, welche auch kaum Notiz von uns nimmt. Der Loop ist insgesamt wirklich empfehlenswert, er zieht sich allerdings etwas – wir haben mit eher flottem Tempo über drei Stunden gebraucht – und eine Fliegennetz ist ein must have.

Osprey Bay 08.09.2016

Mit frisch gewaschener Kleidung, genügend Proviant und Wasser verlassen wir den Big4 in Exmouth und fahren Richtung Cape Range Nationalpark. Auf dem Weg dorthin gibt es alle paar hundert Meter eine Abzweigung zum Meer mit einem kleinen Parkplatz. Hinter einer kleinen Düne liegt dann das Meer, das sich in den schönsten Blau-Grün-Tönen präsentiert. Fast keine Menschenseele ist zu sehen. Auf dem Weg liegen verschiedene andere Spots. So fahren wir natürlich zum Leuchtturm hinauf, besuchen die Infostelle über die Meeresschildkröten und sitzen mucksmäuschenstill im Wasservögelbeobachtungshüttle. Auf einen kleinen Lunch hoffend fahren wir zum Yardie Campground. Dort bekommen wir leider nichts zu beißen, dafür spaziert in aller Seelenruhe eine Emumama mit zwei Küken am Eingang vorbei. Ich sprinte mit der Kamera bewaffnet hinter den dreien her, komme ihnen aber nicht so nahe, als dass es für ein scharfes Foto reichen würde.

dscn1962_emu_dagmar

Aber natürlich zieht es uns vor allem ans Meer. Wir wollen schnorcheln und haben vorsorglich in Exmouth Shorties besorgt, weil die Wassertemperaturen eher an das Salzkammergut erinnern und der Wind eine ziemliche Nummer ist.

img_0858_shorties

An der Turquoise Bay quetschen wir uns in die Shorties und ab geht´s ins Wasser – und sind froh, in Kälteschutz investiert zu haben. So paddeln wir im Riff herum, sehen einige Korallen und Fische, sind jedoch etwas enttäuscht. Im Vergleich zu Ägypten oder den Malediven kann dieser Spot nicht mithalten. Nach einer halben Stunde sind wir wieder am feinsandigen Strand und freuen uns, dass wir trotz fehlender Duschen keine klebrige Haut haben.

img_0859

Wir spazieren die Bucht entlang, schießen kitschige Fotos und sehen dann, dass wir am falschen Ende der Bucht schnorcheln waren. Die Korallen sind am linken Ende viel dichter und hier sind auch mehr Leute im Wasser. Uns ist jedoch zu kalt und wir unternehmen keinen weiteren Schnorchelgang.

Statt dessen fahren wir zur Osprey Bay. Hier haben wir online einen der raren campsites ergattert und werden gleich von Volonteer Mike abgefangen, der kontrolliert, ob wir schon rechtens einen Platz besetzt haben. Dies macht er mit der Australiern eigenen Lässigkeit und Freundlichkeit, die seinesgleichen sucht. Anschließend lädt Mike uns zum 5 Uhr Treffpunkt am Aussichtsplatz ein und wir lassen uns natürlich ein Schwätzchen mit den bestens informierten Australiern (die den Löwenanteil der Touristen ausmachen) nicht entgehen.

In der Nacht frischt der Wind nochmals kräftig auf und unsere gute Wilma knarrt und schaukelt im Wind, dass an Schlaf nicht zu denken ist. Ob der für morgen angesetzte Whaleshark Ausflug stattfinden wird? Wir werden sehen.

Nitmiluk Nationalpark 13.08.2016

Nachdem uns von mehreren Seiten vom Kakadu- und Litchfield Nationalpark wegen Überfüllung und großer Hitze abgeraten wurde, haben wir uns für den Nitmiluk Nationalpark entschieden. Von Howard Springs  bis zum NP haben wir 330 km zurückgelegt und die erste große Strecke erledigt. Während Stefan die ersten Tage alleine gefahren ist, habe ich mich nun auch hinter das Steuer gesetzt. Unser Landcruiser wiegt sich und schlingert kräftig, zudem sitzt man recht hoch. Aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit fährt es sich recht gut, auch wenn ich mich eher an die 100 km/h halte. Die Straßen sind breit und für jede Ausfahrt gibt es eine separate Spur. Zudem gibt es alle paar Kilometer eine zusätzliche Überholspur, was bei dem geringen Verkehrsaufkommen nicht notwendig wäre.DSCN0297_dagmar_faehrt

Im Park angekommen, können wir uns nach Belieben den Standplatz auswählen. Das erste Wollaby begrüßt uns und bunte Papageie sitzen in den Bäumen.DSCN0322_dagmar_kangaroo Wir möchten uns einen ersten Eindruck verschaffen und machen uns auf den Weg zum Fluss, der hinter dem Visitor Center liegt. Es hat eine Bullenhitze, daher möchten wir natürlich ins Wasser, aber dort wird bereits ein Saltie vermutet, weswegen wir nicht ins kühle Nass dürfen. Als Alternative bietet sich der wunderschöne Baruwei Loop Walk an, welcher mit 4,8 km angeschrieben ist und somit leicht in einer Stunde zu bewältigen sein müsste. Gleich zu Beginn gibt es einen kurzen aber steilen Aufstieg, der sofort einen wunderbaren Blick auf den Fluss freigibt. Bereits nach zwanzig Minuten haben wir den Aussichtspunkt erreicht und haben einen weiten Blick über das ganze Gebiet.DSCN0332_burawei_dagmar Die Hitze macht uns zu schaffen. Wir haben für die kleine Tour jeweils einen Liter Wasser dabei – der ist bereits fast verbraucht. Weil beim Aussichtspunkt nur mehr von 2,8 km bis zum Visitor Center angegeben sind, sind wir zuversichtlich, das mit dem letzten Schluck zu schaffen. Für den ebenen und abfallenden Weg brauchen wir jedoch nochmals 1,5 Stunden und sind froh, dass wir auf der Strecke ein Wasserreservoir finden.

Bei Wilma angekommen, gibt es zuerst eine Dusche, dann ein ausgiebiges Bad und ein deftiges Abendessen vom Kiosk. Fliegende Hunde, Fledermäuse, zwei lachende Hanse/Hänse? und ein Wollaby begleiten den sehr warmen Abend.

Unsere Platznachbarn aus Melbourne meinten, dass wir die Hot-Springs von Mataranka nicht verpassen sollen.