Am Morgen erwartet uns heftiger Wind auf dem Campground, daher gibt es ein flottes Frühstück, wir sammeln die Wäsche ein (verlieren dabei eine meiner Hosen) und machen uns an die letzten 385 km bis Karijini. An der Tankstelle treffen wir Holländer, die denselben Weg haben und uns fast die ganze Strecke „verfolgen“.
Auf dem Weg sind viele Roadtrains unterwegs, die Stefan ohne mit der Wimper zu zucken, ich nur mit einem Mutschnaps überholen kann. Die Landschaft wird hügeliger und überall beginnt es zu blühen. Violette, lila, rosa und weiße Blumenteppische säumen den Weg. Die ganze Landschaft ist lila eingefärbt.
Als wir graveled roads erreichen, senken wir den Druck in den Reifen von 45 auf 30 PSI und erreichen das Karijini Eco Retreat, das wir bereits vorab gebucht haben.
Wir entschieden uns für die Luxusversion – den Aufenthalt in einem Zelt mit richtigem Bett. „Glamping“ nennen das die Australier (glamarous camping). Im Retreat angekommen gibt es gleich eine kleine Siesta im Kingsizebett. Später machen wir uns in die erste Gorge auf. Die Joffre Gorge ist vom Retreat nur wenige Gehminuten entfernt und wartet mit einem saftigen Abstieg in die Schlucht auf. Ich möchte öfters umkehren, aber Stefan gibt bei den schwierigen Bereichen Hilfestellung und so kommen wir unfallfrei am Grund der Schlucht an. Die Gorge übertrifft alle bisher gesehenen. Die Felsen sind in feuerroten Schichten aufgebaut, die sich meistens gut als Stufen verwenden lassen. Es gibt schmale Durchgänge und am Grund der Gorge sind mehrere glasklare Pools, die von einem Wasserfall gespeist wird. Wir klettern in der Gorge herum,machen ix Fotos und sind uns ganz begeistert einig, dass dies bisher die schönste Gorge war.
Im Zelt angekommen, nutzen wir die private Dusche, verputzen Makkeroni Bolognese und schlafen dann wie Murmile ein. Die Nacht ist allerdings sehr kalt, da will man nix unter der Decke hervor strecken.