Diesen Blog schreiben Dagmar und ich für uns, weil man so schnell vergisst, was man alles gemacht hat. Wenn sich jemand auch dafür interessiert, freuen wir uns. Kommentare sind sehr willkommen.
Am besten liest man den Blog chronologisch – startet mit dem Flug von Zürich nach Singapur und klickt dann ganz unten auf „Weiter“.
Der Zoo von Perth erinnert mich an den Zoo in Singapur. Man kann in viele Gehege und Volieren hineinspazieren und sieht die Tiere dann ohne störende Zäune und Gitter.
Schilder ermahnen den Zoobesucher auf sehr nette Art, dass man aufpassen soll, dass niemand ausbüchst.
Wir besuchen die Pinnacles. Irgendwie sind wir verwöhnt und finden das nicht sehr spannend.
Da wir morgen das Auto abgeben müssen, beschließen wir trotz Kälte die letzte Nacht im Auto zu verbringen. Die Nacht auf dem Campingplatz in Cervantes wird tatsächlich die kälteste. Etwa 5 Grad soll es haben und der Wind macht es nicht besser.
Nach einer warmen und somit erholsamen Nacht erkunden wir den Nationalpark und fahren zum Natural Window. Unser Weg ist von tausenden blühenden Büschen und Sträuchern gesäumt. Der ganze Nationalpark schaut wie ein bunter Staudengarten aus. So hätten wir unseren Garten auch gern. Plötzlich spazieren fünf Emus zwischen den Sträuchern hervor und queren die Straße – immer wieder schön, diese großen Vögel zu sehen. Am Natural Window entscheiden wir uns für den 8 km Loop, der lange Zeit hoch an der Felskante verläuft und dann zum Fluss hinunter führt. Der Weg bietet traumhafte Ausblicke, die Begleitung in Form von hunderten Fliegen allerdings ist ein Albtraum. Wir haben beide auf Empfehlung von Sabine hin Fliegennetze gekauft, ohne die der Loop nicht auszuhalten wäre. So umschwirren uns die Fliegen, können uns aber nicht in die Ohren oder in die Nase kriechen. Am Fluss essen wir in Rekordzeit unsere Jause und setzen den Weg fort, der nun direkt am Wasser entlang über Felsen führt. Es wird eine ziemliche Kletterei und irgendwann steht fest, dass wir eine Abzweigung verpasst haben, denn nun geht es wirklich nicht mehr weiter.
Einige Meter über uns entdecken wir allerdings gleich wieder die weißen Markierungspfosten und spazieren dann gemütlich weiter, wobei wir einen kleinen Schwarm von schwarzen Schwänen beobachten können. Am Ende des Weges sitzt noch ein kleines Wallaby nur Meter von uns entfernt hinter einer Hecke und trollt sich nur widerwillig zu seiner Mama, welche auch kaum Notiz von uns nimmt. Der Loop ist insgesamt wirklich empfehlenswert, er zieht sich allerdings etwas – wir haben mit eher flottem Tempo über drei Stunden gebraucht – und eine Fliegennetz ist ein must have.
Eine besonders kalte Nacht liegt hinter uns. Mittlerweile sind wir so weit im Süden, dass es bereits bei Sonnenuntergang so frisch wird, dass wir nicht mehr draußen essen können. Morgens bleiben wir auch beim Frühstück im Auto. Brrrrrr.
Um dem heftigen Wind zu entkommen, machen wir uns gleich in der Früh auf den Weg und treffen gleich auf ein rotes Känguruh, das vor uns auf dem Weg flüchtet. Fast schon beim Ausgang des NPs entdeckt Stefan einen Blauzungenskink, der mitten auf der Sandpiste hockt. Stefan nimmt den kleinen Wicht zwischen die Reifen und wir spurten zurück, um zu sehen, ob der Skink das Fahrmanöver überlebt hat. Hat er, allerdings ist er über unsere Anwesenheit wenig erfreut und droht uns mit seiner seltsamen blauen Zunge, bis er im Gebüsch verschwunden ist.
Unser nächstes Ziel heißt Kalbarri Nationalpark. Beim Eagle Buff schauen wir auf eine ausgedehnte Lagune mit flachem Wasser. Wir sehen (vermutlich) zwei Haie und eine Schildkröte und freuen uns über die gute Ausbeute. Allerdings ist es auf der Aussichtsplattform so kalt und windig, dass ich mir eine Erkältung und entzündete Augen hole.
In Kalbarri suchen wir ein Hotel, weil eine 6 Grad kalte Nacht angesagt ist – nicht hilfreich um Erkältungen auszubrüten.
Wir verbringen eine angenehme Nacht im warmen und bestens eingerichteten Zimmer im Kalbarri Edge Resort, das wir absolut empfehlen können. Zum Abendessen setzen wir uns in die Gilgai Tavern und lassen es uns schmecken. Wir spitzen die Ohren, als wir „der Komissar“ von Falco hören und vermuten einen Österreicher in der Küche. Der Barkeeper meint aber, dass die Musik vom Radio kommt. Erstaunlich, dass Falco in Australien immer noch läuft.
Von der Hamelin Pool Station starten wir mit dem Ziel „Ocean Park“ in Denham. Wir entscheiden uns gegen die Delphinfütterung in Monkey Mia, denn im Ocean Park soll es eine Hai-Fütterung geben. Klingt nach Action. Davor machen wir noch einen Abstecher zur Shell Beach.
Nur wenige Meter abseits der Durchzugstraße liegt der weiße Strand, der aus (echt vielen) winzigen Herzmuscheln besteht. Schaut hübsch aus, allerdings war auch am Campground beim Hamelin Pool bereits alles aus Muscheln. Dort haben frühe Siedler ihre Häuser aus Muschelziegeln gebaut.
Der „Ocean Park“ hat ein paar Becken mit verschiedenen Fischen.
Jede Stunde beginnt eine neue Führung und man kann sich jederzeit der gerade laufenden anschließen.
Wir erfahren wirklich viel Interessantes über die Meeresbewohner der Umgebung. Die Haifütterung wird dann aber von den Haien boykottiert, weil sie anscheinend nicht hungrig sind.
Anschließend wollen wir in den Francois Peron Nationalpark und auch dort übernachten.
Die Gravel Road wird von einem Sandweg abgelöst. Dort gibt es sogar
Kompressoren, um den Reifendruck anzupassen. Wir gehen runter auf 20 PSI, drehen die „Hubs“ auf „Lock“ und starten mit „H4“.
Auf der Straße fährt es sich über lange Strecken wie in einer Bobbahn.
Unterwegs kommt uns der Ranger entgegen, der gleich prüft, ob wir brav bezahlt haben und sich darüber lustig macht, wie „dirty“ unsere Wilma doch sei.
Er schleppt drei Autoreifen hinter sich her, die den Weg etwas planieren sollen.
Gegen Ende, meint er, werde die Piste „rough“.
Er hat nicht untertrieben – es wird recht holprig und der Sand streckenweise tiefer.
Eine Begegnung mit einem anderen Auto in einer Kurve geht sich gerade noch aus – Sand ist sehr trügerisch.
Wir fahren über die gesamte Halbinsel des Nationalparks und machen am Cape Peron einen Strandspaziergang, auf dem wir schöne Muscheln und eine riesige Kormoran-Kolonie entdecken.
Die zusammentreffenden Strömungen scheinen ihnen viel Futter zu bringen. Auf dem Wanderweg findet sich ein „thorny devil“. Eine perfekt getarnte Echse, die sich – auf ihre Tarnung vertrauend – nicht bewegt und uns als Fotomotiv dient.
Wir installieren uns im „Bottle bay“ Campground – ein einfacher Busch-Campground mit „Bush Loo“.
Der Wind bläst sehr stark, ein Spaziergang an den schönen Strand zeigt aber, was wirklich starker Wind ist.
In Bodennähe fegt der Sand über den Strand und pieckst kräftig in unsere Waden.
Die Füße werden richtig sandgestrahlt.
Wir fahren zu den Blowholes – bei jeder Brandung wird Wasser in die Höhe geschossen. Nach Monkey Mia schaffen wir es nicht mehr und kampieren deshalb im Hamelin Pool Caravanpark. Dort unternehmen wir eine kleine Wanderung und schauen uns die Stromatoliten an. Dabei handelt es sich um die ältesten Lebewesen der Erde. Die Mikroorganismen sind zwischen 3 bis 5 Milliarden Jahre alt und beschäftigten sich in dieser Zeit vornehmlich mit dem Bau von seltsamen dunkelbraunen und knollenförmigen Türmchen. Auch ein Zeitvertreib. Wir sehen auch ganz viele Tiere, die sich besonders mit Stefans Rucksack anfreunden wollen….
Zuerst fahren wir zurück nach Exmouth und holen eine Foto CD vom Whaleshark Ausflug ab (… wer hat heutzutage noch ein CD-Laufwerk – unsere Laptops nicht …), dann geht es nach Coral Bay. Wie versprochen: schöner Strand, Shopping Center und überfüllter Campground. 2CV aus NL fotografiert. Wir fahren weiter nach Carnavon und beschäftigen uns mit Wäsche.
Heute ist es wieder kalt und windig. Eigentlich wollen wir gar nicht raus.
Dann zeigt sich doch die Sonne und wir werfen uns in Schnorchelausrüstung und erkunden die Osprey Bay.
Es gibt einen schönen Spot, wo viele Fische sind. Am besten gefällt uns aber eine Schildkröte, die sich herrlich fotografieren ließ.Am späten Nachmittag wandern wir noch Yardie Gorge Trail. Beim Zurückfahren zählen wir die Kangurus, die teils direkt an der Straße sitzen. Wir sehen etwa 100 auf der Strecke von Yardie Creek bis Osprey Bay – also ca. 20 Minuten Fahrstrecke.
Am Abend laden uns unsere Campnachbarn auf Tee ein. Helen und Michel leben seit 1996 in diesem „Wohnmobil“. Er ist Schreiner und hat einen ausgedienten Schulbus umgebaut.
Am Morgen ist es immer noch stürmisch und kalt. Da es keinen Empfang gibt, fahren wir nach Tantabibbi, wo das Schiff starten soll. Tatsächlich findet die Tour statt.
Auf dem Schiff bekommen alle eine Ausrüstung. Flossen, Brillen und Schnorchel haben wir selbst mitgebracht – da wissen wir, dass sie passen.
Eine erster Schnorchelausflug soll alle ans Equipement gewöhnen. Der Wellengang ist recht hoch und zu sehen gibt es nicht viel.
Zurück an Board meldet das Begleitflugzeug, dass Whalesharks in der Nähe seien. Der Kapitän gibt Vollgas und bringt das Boot in Position. Zwei Gruppen zu je 12 Leuten plus 2 Guides pro Gruppe springen ins Wasser und fädeln sich in einer Linie so auf, dass der Walhai direkt an uns vorbeischwimmen sollte. Das erste Mal schwimmt er sehr schnell und unser Guide bricht den Schnorchel Gang schnell wieder ab.
Diese Aktion wiederholen wir noch zwei Mal und jetzt schwimmt der Walhai gemütlich an uns vorbei. Minuten lang paddeln wir neben dem fünf Meter langen Hai, der sich an unserer Anwesenheit nicht zu stören scheint. Um sein Maul schwimmt ein ganzer Schwarm Putzerfische, an seinem Bauch haben sich Pilotfische festgesaugt. Wir könnten ewig mit dem sanften Koloss weiterschwimmen.
Mit frisch gewaschener Kleidung, genügend Proviant und Wasser verlassen wir den Big4 in Exmouth und fahren Richtung Cape Range Nationalpark. Auf dem Weg dorthin gibt es alle paar hundert Meter eine Abzweigung zum Meer mit einem kleinen Parkplatz. Hinter einer kleinen Düne liegt dann das Meer, das sich in den schönsten Blau-Grün-Tönen präsentiert. Fast keine Menschenseele ist zu sehen. Auf dem Weg liegen verschiedene andere Spots. So fahren wir natürlich zum Leuchtturm hinauf, besuchen die Infostelle über die Meeresschildkröten und sitzen mucksmäuschenstill im Wasservögelbeobachtungshüttle. Auf einen kleinen Lunch hoffend fahren wir zum Yardie Campground. Dort bekommen wir leider nichts zu beißen, dafür spaziert in aller Seelenruhe eine Emumama mit zwei Küken am Eingang vorbei. Ich sprinte mit der Kamera bewaffnet hinter den dreien her, komme ihnen aber nicht so nahe, als dass es für ein scharfes Foto reichen würde.
Aber natürlich zieht es uns vor allem ans Meer. Wir wollen schnorcheln und haben vorsorglich in Exmouth Shorties besorgt, weil die Wassertemperaturen eher an das Salzkammergut erinnern und der Wind eine ziemliche Nummer ist.
An der Turquoise Bay quetschen wir uns in die Shorties und ab geht´s ins Wasser – und sind froh, in Kälteschutz investiert zu haben. So paddeln wir im Riff herum, sehen einige Korallen und Fische, sind jedoch etwas enttäuscht. Im Vergleich zu Ägypten oder den Malediven kann dieser Spot nicht mithalten. Nach einer halben Stunde sind wir wieder am feinsandigen Strand und freuen uns, dass wir trotz fehlender Duschen keine klebrige Haut haben.
Wir spazieren die Bucht entlang, schießen kitschige Fotos und sehen dann, dass wir am falschen Ende der Bucht schnorcheln waren. Die Korallen sind am linken Ende viel dichter und hier sind auch mehr Leute im Wasser. Uns ist jedoch zu kalt und wir unternehmen keinen weiteren Schnorchelgang.
Statt dessen fahren wir zur Osprey Bay. Hier haben wir online einen der raren campsites ergattert und werden gleich von Volonteer Mike abgefangen, der kontrolliert, ob wir schon rechtens einen Platz besetzt haben. Dies macht er mit der Australiern eigenen Lässigkeit und Freundlichkeit, die seinesgleichen sucht. Anschließend lädt Mike uns zum 5 Uhr Treffpunkt am Aussichtsplatz ein und wir lassen uns natürlich ein Schwätzchen mit den bestens informierten Australiern (die den Löwenanteil der Touristen ausmachen) nicht entgehen.
In der Nacht frischt der Wind nochmals kräftig auf und unsere gute Wilma knarrt und schaukelt im Wind, dass an Schlaf nicht zu denken ist. Ob der für morgen angesetzte Whaleshark Ausflug stattfinden wird? Wir werden sehen.