Victoria River Roadhouse 17.08.2016

Nach einer Nacht mit angeblich 17 Grad, die wir eher frierend zugebracht haben, bis wir uns zusammen unter die eine Decke gelegt haben, machen wir uns in aller Hergotts Frühe – also um 07:00 Uhr – nochmals auf zum Bitter Spring. Wir wollen den Schildkröten nochmals eine Chance geben und sie sind wirklich da. Wir sehen sicher 15 Schildkröten, die sich in den frühen Morgenstunden noch ganz ungeniert den wenigen Schwimmern zeigen. Wie Stefan so schön sagt: „You can´t beat a Pensionist in der morning.“
Natürlich sind schon einige Pärchen vor uns da, aber das ist nichts im Vergleich zum Vortag. Smaragdgrün fließt der kleine Fluss dahin und schaut in der Ruhe wirklich märchenhaft schön aus. Wir müssen allerdings um 10 Uhr bereits den Campingplatz wieder verlassen und sputen uns daher, damit wir noch frühstücken und rechtzeitig abfahren
können.
Heute wartet ein langes Stück Fahrt auf uns. Wir fahren 100 km zurück nach Katherine, dann führt uns der Weg weitere 200 km den Victoria Highway in Richtung Südwest zum Jubarra Nationalpark. Beim Victoria-Roadhouse – direkt an der Victoria Bridge gelegen – richten wir uns das Nachtquartier ein. DSCN0650_victoria_river_bridgeWir wandern noch zum River hinunter, der
von Salties nur so wimmeln soll. Diese sehen wir zwar nicht, dafür flüchten ix Känguruhs vor uns, ein Wasserbüffel (oder so was ähnliches) sitzt im hohen Gras, viele Papageien fliegen herum. Es ist schön hier.

DSCN0648_wasserbueffel DSCN0636_kangaroo_springt
Zum Abendessen werfen wir erstmals unseren eigenen Brenner an und er funktioniert.
Juhu. Es gibt Kartoffelgröstl und „Five Judges – Sparkling Chardonnay Pinot“. Wenn das nicht standesgemäß ist….

Limestone Gorge 18.08.2016

Am Victoria Roadhose werden wir von Regentropfen geweckt – das glauben wir zumindest. Da unsere Wäsche draussen hängt, wollen wir sie noch ins Auto holen, aber gleich stellt sich heraus, dass in unserem Schattenbaum ix weiße Papageien sitzen, die kleine Blüten abreißen und so das typische Regentropfengeräusch produzieren. IMG_0883_escarpment_walk_victoria_roadhouseWir nützen den kühlen Morgen aus und fahren zum einen Kilometer entfernten Ausgangspunkt des Wanderweges zum Escarpmentview. Dort spazieren wir über Stufen in die Höhe und haben einen wunderschönen Ausblick in die umliegenden Berge. Die Stufen wechseln sich immer wieder mit flachen Passagen ab. Erst ab der Mitte wird es manchmal etwas steiler.

Aber die roten Felsen und einige Felskänguruhs entschädigen für die Anstrengung. IMG_0881_felskangeruNach 40 Minuten haben wir den Aussichtspunkt erreicht und sehen auf das Roadhose, den Victoria River und die umliegenden Berge.
Nach einer Dusche und einem guten Frühstück stopfen wir wieder alles in unsere gute Wilma und machen uns auf den Weg ins 80 km entfernte Timber Creek, wo wir uns bei der Touristeninformataion über die Wege im Möglichkeiten im Jabiruu NP informieren möchten. Weil die Information nur aus drei Schautafeln besteht, entscheiden wir uns für den Limestone Gorge, weil man hier schwimmen kann. Somit  kommt der 4×4 endlich zum Einsatz und wir brettern über rote und hellbraune  Pisten. Maximal erreichen wir 70 km/h, meistens sind´s nur 50 km/h. DSCN0687_dagmar_boa_treeDas Fahren ist sehr ungewohnt, aber es macht zunehmend Spaß.IMG_0916_dagmar_faehrt Nach der Abzweigung zum Limestone Gorge wird die Straße auf den letzten fünfhundert Metern vor dem Campground allerdings extrem schlecht. 100 Meter fahren wir wie in einem trockenen Bachbett, danach ist eine Straße wieder erkennbar, allerdings hängt diese ziemlich schief. IMG_0918_limestone_gorge_strasseWir erreichten den Campground und sind – tata – komplett allein.
Niemand sonst hat sich den Weg in hinterste Eck angetan. Das hätten wir wohl auch nicht, wenn wir gewusst hätten, wie schwierig die Straße ist. Zudem dürfen wir wegen Krokodilgefahr nicht in den Billabong. Der kreisrund angelegte Campgroud ist mit Bäumen bewachsen, es gibt einige mächtige Boa Trees, daneben stehen noch eine Infotafel mit Wegbeschreibungen und ein Plumpsklo zur Verfügung. Wir beschließen, eine ruhige Nacht inmitten der Natur zu verbringen und gönnen uns einen Breand.
Als am späteren Nachmittag die Hitze etwas nachlässt, machen wir uns auf dem Weg zu Limestone Ridge Loop Walk, der in einer guten Stunde auf eine Anhöhe mit schönen Ausblicken führt. Die Runde ist leicht zu bewältigen. Wir sehen schöne Papageien, sind jedoch vor allem mit der Fliegenabwehr beschäftigt. Auf Empfehlung unserer Australienkennerin Sabine hin haben wir uns Fliegennetze zugelegt, die man über den Kopf zieht. Dann können einem die Biester nicht in die Nase und in die Augen krabbeln. DSCN0707_dagmar_fliegennetzNach der Tour duschen wir uns mit der Solardusche auf dem Campingtisch – ist ja keiner da – und fühlen uns danach wunderbar. Unser Abendessen nehmen wir dann bei Vollmond unter einem wunderbaren Sternenhimmel ein. DSCN0713_limestone_gorge_kochenStefan hat den Fliegen mit einem Feuer den Garaus gemacht. DSCN0715_limestone_lagerfeuer_kochenAn die totale Einsamkeit muss ich mich erst gewöhnen. Überall raschelt es, die Vögel geben seltsame Geräusche von sich. Spuuki…

 

Zebra Mine Campground 19.08.2016

Morgens um 6 Uhr hoppelt ein einsames Wallaby über den hübschen Campground des Limestone Gorge und schaut immer wieder neugierig in unsere Richtung. Es scheint hier nicht oft Besuch zu geben. Nachdem uns am Morgen wieder Horden von Fliegen erwarten, nehmen wir Reißaus und machen uns auf den holprigen Weg zurück in die „Zivilisation“. Nach dem miserablen Wegabschnitt, den wir nur im Schritttempo wagen, gönnen wir uns den kurzen Calzite Flow Walk, der ebenfalls auf eine Anhöhe führt und den Blick auf einem Wasserfall ähnelnde weiße Kalkablagerungen freigibt.

Fazit: Wir können zwar sehr gut mit den üblichen Pisten umgehen, die extremen Offroad Tracks wollen wir uns aber doch nicht antun und verlassen daher den Jubarra NP wieder in Richtung Keep NP.

Wir entscheiden uns für den Zebra Mine Campground, der eine gute Bewertung und vor allem Duschen hat. Der Chef des Hauses gibt uns einen Schlüssel für das Gatter mit und meint, wir sollen jeweils $10,- für die Übernachtung dabei haben. Am Abend gibt es ein Lagerfeuer, an dem sich die Gäste treffen. Wir kommen mit Ian aus Melbourne ins Gespräch, der uns mit allen möglichen Räubergeschichten unterhält: Tigerotter im Schuhkarton, 150kg Jellowtuna, …..Eines seiner Ziele wäre es noch ein Felskänguruh zu sehen. Wir zücken unsere iPhones und zeigen ihm die Felskängeruhs, die wir beim Victoria Roadhouse gesehen haben. „Austrian bastards“, meint er da. Den kleinen Vorsprung kann er uns aber schnell verzeihen.

Von diesen Kröten (cane toads) ist er gar nicht begeistert, weil sie das ganze Land zerstören und giftig sind.DSCN0790_kroete_des_schreckens

 

Keep River National Park 20.08.2016

Der Keep NP gehört zu den kleinen NPs. Er verspricht Felsformationen, wie man sie auch im Bungle Bungle findet und wartet mit schönen Wanderungen auf.

Zuerst machen wir einen Abstecher in die „Cockatoo lagoon“ und sind von der Vogelvielfalt begeistert. Von Pelikanen zu Löfflern alles da.

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Bei der Rückfahrt war dann nichts da – so also kommen Orte zu so unterschiedlichen Bewertungen.

Wir fahren bis zum hinteren Campground und richten uns in Jarnem häuslich ein. Wegen der Hitze, setzen wir uns unter einen schattigen Baum, halten mit den Nachbarn ein Schwätzchen, die uns gleich den besten Wanderweg empfehlen und  brechen um 16 Uhr dann endlich zu unserer Tour auf.  Für die 8,5 km brauchen wir 2,5 Stunden. IMG_1008_keep_river_tafelnWir wandern zuerst durch Wiesen, dann treffen wir auf einen Eukalyptuswald mit schönen Schmetterlingen. Nach dem Wald beginnen die eindrucksvollen Felsen, die sich in roten Schichten auftürmen. In den kleinen Schluchten haben Palmen einen Platz gefunden. Eine ganz spezielle Landschaft. Wir passieren immer wieder Baotrees und es gibt unzählige Fotomotive. Die Wanderung wird durch Aborigine Zeichnungen gekrönt, die anscheinend Beutetiere darstellen. IMG_1007_keep_artAuf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher zum Lookout und sehen das einzige Känguruh des Tages.IMG_1017_dagmar_keep_river

Im  Campground treffen wir Paul aus Bern der 7 Monate lang mit dem Rad durch das Outback fährt. Wir machen ein Erinnerungsselfie.

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Kununurra 21.08.2016

Wir sind über die Quarantänegrenze nach Westaustralien gefahren. Kartoffeln und Zwiebeln haben wir im Zebra Campground gelassen und die Äpfel alle aufgegessen. So sind wir ohne Probleme drüber gekommen. Die Australier sind besonders freundlich. Fragen nach unseren Reiseplänen und geben Tipps. Die Kontrolle läuft so nebenbei und hat nichts Unangenehmes an sich.

Im Big4 „discovery parks“ in Kununurra haben wir uns für drei Nächte eingemietet. Es gibt Duschen, Waschmaschinen, Trinkwasser und Strom! Luxus. Wir schmeißen gleich drei ganze Waschladungen an und fühlen uns endlich wieder gesellschaftsfähig.

Ausserdem ist unser Platz direkt am Wasser – eine Einbuchtung des Ord Rivers. Dort wohnt auch Dauergast George – eines der 30.000 Süßwasserkrokodile der Region. Wir sind uns nicht mehr ganz sicher, ob wir hier schwimmen wollen, zumal eine Australierin meinte, dass letztendlich niemand mit Bestimmtheit sagen kann, dass nicht auch Salties im Wasser sein könnten. Der breite Fluss ist wunderschön, wir haben aber niemanden schwimmen gesehen und werden uns gleich verhalten. Das Gewässer bietet vielen Vögeln ein schönes Revier. Mein besonderer Favorit ist der Bee Eater, der in ganzen Schwärmen unterwegs ist. Vor dem Schilfgürtel zeigen sich immer wieder Pelikane, und Kormorane trocknen ihr Gefieder in der Sonne. Wenn wir ein paar Krümelchen Brot ins Wasser werfen, stürzen sich gleich ix Fische darauf.

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DSCN0871_eisvogel_von_vorne

Wir entscheiden uns gleich für drei Übernachtungen und machen von diesem Standort aus Ausflüge zum Argyle See und zum Bungle Bungle per Flugzeug.

 

 

 

Lake Argyle 22.08.2016

Wir haben am Big 4 Campground in Kununurra am Ord River so ein schönes Plätzchen gefunden, dass wir um zwei Nächte verlängern und unternehmen eine Sunset Tour am Lake Argyle. Wir fahren 60 Kilometer Richtung Süden, sind wie immer fast alleine unterwegs, und werden nach einem Informationsfilm über die Entstehung des Staudamms am Lake per Bus zur Bootsanlegestelle geführt. Die Tour ist bestens vorbereitet. Es gibt keine Wartezeiten, die Guides sind besonders bemüht und die ganze Gruppe wird mit Getränken und Fingerfood versorgt. Der Lake Argyle ist also ein Staudamm, der in den 70ern erbaut wurde, wobei mit einer vergleichsweise winzigen Staumauer ein riesiger See entstanden ist. IMG_3952_argyle_staumauerWir werden zu den Liegeplätzen der Freshies geführt, an bestimmten Plätzen werden Fische angefüttert, eine große Gänseschar wird zum Aufbruch „überredet“, Wallabys werden gesichtet, ein Jabiru (Storchenvogel) wird aufgestöbert – die beiden Guides geben sich alle Mühe, uns zu unterhalten. Der Höhepunkt ist sicherlich das Bad an der tiefsten Stelle des Sees. Mit Schwimmnudeln und jeweils einer Dose Bier ausgerüstet hupften die Gäste ins Wasser und genießen bei einem schönen Sonneruntergang ein kühles Bier. IMG_3922_argyle_schiffDie Tour ist schön, allerdings fehlt uns um den See herum doch die Vegetation, wodurch der See ziemlich an eine Wüstenlandschaft erinnert. Da wir erst nach Sonnenuntergang wieder beim Auto sind, müssen wir in der Dunkelheit zum Campground fahren. Natürlich steht bereits nach 500 Metern Fahrt ein Wallaby etwas verdattert neben der Straße und wir fahren besonders vorsichtig nach Hause.

Bungle Bungles 23.08.2016

Pünktlich um 05:30 Uhr werden wir von Kimberly Airtours am Eingang des Campingplatzes abgeholt. Ein Pärchen sitzt bereits im Bus und in wenigen Minuten stehen wir schon auf dem Flughafen. IMG_8685_bungles_dagmar_stefanIn einer sechsplätzigen Cessna (der Platz der Pilotin ist da inkludiert) machen wir uns auf den Weg. IMG_1048_bungles_flugzeugErst jetzt wird mir klar, dass unsere Chauffeurin auch das Flugzeug steuern wird. Die Dame ist vielleicht 20 Jahre alt. Stefan und ich bekommen die mittlere Sitzreihe, somit können wir der Pilotin problemlos über die Schulter schauen.IMG_9777_argyle_flug_pilotin In kürzester Zeit sind wir bereits in der Luft und bewundern den Sonnenaufgang. Über den Argyle See geht es in gut 40 Minuten zu den Bungle Bungles. Vor diesen überfliegen wir allerdings mehrere aktive Buschbrände, die eine ganze Rauchwand bilden. Wegen dieser Brände war der NP auch bis zum Vortag geschlossen. Nachdem wir den Rauch umflogen haben, tauchen die seltsamen bienenkorbartigen Felsformationen vor uns auf.

IMG_1054_bunglesDie Pilotin manövriert nahe an den Felsen und bemüht sich, uns alles zu erklären. Mir wird durch die vielen Richtungsänderungen allerdings etwas flau im Magen, was auch am fehlenden Frühstück liegen könnte. IMG_1050_bungles_dagmarNach 20 Minuten verlassen wir die Bungles wieder und bekommen auf dem Rückflug die weltgrößte Mine für rosa Diamanten präsentiert. Nach einer eleganten Landung sind wir wieder in Kununurra angekommen und werden umgehend am Campingplatz abgesetzt. Während ich nochmals ein Stündchen schlafe, richtet Stefan das Frühstück. Den Rest des Tages verbringen wir mit Vorbereitungen für die Gibb River Road und am See faulenzen. Wir waschen die Wilma, die´s echt nötig hat, putzen die ganzen Schränke und räumen unsere Sachen neu ein und machen einen Großeinkauf. Beim thirsty Camel decken wir uns mit viel Bier und wenig Wein ein, welchen wir auch ohne ID bekommen, weil wir versprechen, nicht nochmals zu kommen. Bei Sonnenuntergang stehen wir mit unseren Nachbarn am Seeuferd und bewundern den Schwarm von Bee Eatern, der sich allabendlich auf den Bäumen am See versammelt. Dann werden wir von hunderten Bats (fliegenden Hunden) überrascht, die plötzlich über den See fliegen. Ein spektakuläres Bild!

Emma Gorge 24.08.2016

Frühmorgens ist es in Kununurra kühl und windig. Stefan kriecht daher nochmals zu mir unter die Decke, die definitiv wärmer als die seine ist. Nach Lebensmittel Shopping, tanken und Kompressor einkaufen machen wir uns endlich auf den Weg in die Gibb River Road. Unser erstes Ziel ist die Emma Gorge, welche noch auf Asphalt erreicht werden kann. Bereits nach 60 Kilometern sind wir am Ziel. Die Emma Gorge ist Teil des El Questro. Wir finden inmitten der Wildnis ein elegantes Restaurant schöne und teure Unterkünfte und perfekte Organisation vor. Sofort drückt uns die freundliche Dame an der Rezeption Informationsblätter in die Hand, zeigt uns auf einem Plan, was man alles unternehmen könnte und empfiehlt uns, mindestns drei Tage zu bleiben. Wir bezahlen vorerst die Parkgebühr und machen uns auf den Weg zur Emma Gorge. IMG_9793_emma_signDiese ist mit einer Stunde Gehzeit angeschrieben und stellt sich als recht ambitionierter Weg über Stock und vor allem Stein heraus. IMG_1125_emmaWir überqueren den Bach mehrmals, sehen kleine Fische, viele schöne Schmetterlinge, dschungelähnliches Grün und immer wieder glasklare Billabongs, die zum baden einladen. IMG_9816_emmaNach 54 Minuten haben wir die Emma erreicht, zumindest eine von uns ist durchgeschwitzt und braucht dringend ein Bad in dem wunderschönen Becken, bei dem man bis auf den Boden schauen kann. Der Wasserfall ist wegen der langen Dürre nicht mehr erkennabar, es fallen lediglich einzelne Tropfen von den überhängenden Felsen, die sich 72 Meter (Stefan hat geschätzt) über uns auftürmen. Der Platz ist wirklich etwas Besonderes. Der Rückweg ist schnell bewältigt und wir machen auf den Weg zum Campingplatz Station. Auch hier ist alles perfekt organisiert. Für jede Wanderungs gibt es einen detaillierten Plan mit Streckenbeschreibung und Schwierigkeitsgrad. Wir nutzen die Happy Hour und hören einem talentierten Sänger zu. Wie unterschiedlich die Campingplätze hier doch sind. Einmal völlige Einsamkeit fast ohne Infrastruktur, dann ein Hotel mit Unterhaltung, Kiosk und Hubschrauberrundflug.

Amalia Gorge 25.08.2016

Nach einer kalten Nacht in El Questro sind wir richtig in Stimmung für die warmen Quellen von Zedebee. In wenigen Minuten haben wir den entsprechenden Parkplatz erreicht und uns schwant schon Böses, als wir einen Bus auf dem Platz sehen. Wir rechnen mit einem gut gefüllten Becken, gehen aber davon aus, dass es für uns schon noch ein Plätzchen geben wird. Der leichte Weg führt in wenigen Minuten zu den Quellen. Dabei passieren wir einen lauschigen Palmenwald, durch den kleine Bächlein fließen. IMG_9853_zedebe_springVogelgezwitscher und Schmetterlinge tun ihr übriges. Die warmen Quellen entpuppen sich als ein Bach, der quer durch den Wald fließt und kleine Wannen bietet, in denen sich allerdings bereits für uns zu viele Menschen tummeln.

 

Wir ziehen einen ruhigeren Platz vor und entscheiden uns für die Amalia Gorge, in der wir vermutlich allein sein werden. Sie ist mit 2,5 Stunden und Schwierigkeitsgrad 4 angegeben. Daher erwarten wir eine Wanderung entsprechend der Emma Gorge vom Vortag, welche ebenfalls mit 4 angegeben und leicht zu schaffen war. Amalia ist jedoch von Anfang an anspruchsvoller. Wir folgen einem ausgetrockneten Flussbett steigen dabei über große Steine. Immer wieder geht es über felsige Hindernisse, die recht hoch sind, dahin. Wir folgen dem Flussbett weiter und erreichen ein schönes Wasserbecken, das wir von einem erhöhten Felsen aus betrachten können. IMG_9902_amalia_dagmar_vorsprung Fische schwimmen darin herum und die umliegenden Felsen spiegeln sich in der Wasseroberfläche. Nach einer kurzen Pause geht es weiter zur Schlüsselstelle. IMG_9869_amalia_stefan_trinktHier haben wir mehrmals Stufen eines Wasserfalls zu bewältigen. Stefan trägt meinen Rucksack und zieht mich immer wieder über hohe Stufen. Im Anschluss wandern wir an einem kleinen Bach der Gorge entgegen. Und dann das Großereignis: Eine dunkelgraue Schlange, einen guten Meter lang, flitzt vor meinen Füßen über den Pfad und verschwindet im Gestrüpp. Ich bin völlig us am Hüsle und vermute nun an jeder Stelle eine weitere. Zehn  Minuten später haben wir dann ohne weitere Schlangensichtung das Ende der Amalia Gorge erreicht. Sie liegt ganz einsam. Ein großes Becken mit einem sehr glatten Einstieg liegt vor uns, das von Felsen und Palmen begrenzt wird. Leider fehlt auch hier der Wasserfall, aber das Wasser ist angenehm kühl und wir baden gerne nach der Anstrengung im Becken. DSCN1251_amalia_dagmarEin australisches Pärchen kommt dann doch noch vorbei und wir unterhalten uns ganz ungezwungen, wie es bei den Australiern üblich ist. Kurz nach Mittag machen wir uns auf den Rückweg und sind über den Schatten der Felswände froh, weil die Sonne kräftig auf uns herunter brennt. DSCN1274_amalia_dagmar_palmenDen Nachmittag lassen wir gemütlich im Campground angehen. Wir essen, duschen und kümmern uns um die Wäsche. Richtig campen halt.

Ellenbrae Station 26.08.2016

Wir lassen das geschäftige El Questro hinter uns und wenden und Richtung Westen, wo nun endlich die echte Gibb beginnt. Hier erwarten uns gravel roads, also regelrechte Pisten ohne befestiges Bankett und immer wieder liegen große Steine auf der Straße, oder schlecht befestigte Furten kreuzen den Weg. Stefan jagt die gute Wilma über Stock und Stein und wir hoffen, dass die Reifen halten. Es gibt verschiedene Abzweigungen und wir entscheiden uns für die Ellenbrae Station, weil diese mit feinen Scones mit Cream und Jam aufwarten und Vogelbeobachtungstouren anbieten sollen. Die Scones entpuppen sich als kleine Germteigkuchen, die wirklich ausgezeichnet schmecken. IMG_9950_ellenbrae_sconesWir essen sie im ungewöhnlich grünen Garten der Station und beobachten dabei kleine Finken, die schwarz-weiß getupft sind und besonders herausgeputzt ausschauen. DSCN1336_ellenbrae_finkenDie Besitzerin der Station füttert die kleinen Gäste das ganze Jahr hindurch, daher sind sie immer anwesend. Wir entscheiden uns für eine Übernachtung auf dem unpowered Campground, der dann allerdings nicht mehr ganz so elegant daherkommt. Der nahegelegene Billabong ist uns etwas zu schlammig. Vögel sehen wir dort keine, dafür trinken die Kühe dort und wandern anschließend zwischen den Campern durch. Ab 15 Uhr wird ein riesiger Ofen angefeuert, damit wir warmes Duschwasser haben, was auch wirklich einwandfrei funktioniert.DSCN1349_ellenbrae_ofen

Ein Ausflug in die nahe „sandy gorge“ führt uns über eine enge Sandstraße, die sich z.T. wie Schneefahrbahn anfühlt.DSCN1379_ellenbrae_sandy_gorge_weg Beim Wasserloch sind dann aber gerade keine Tiere.

Beim Zähneputzen finden wir im Waschbecken einen kleinen Frosch vor, der anscheinend über das viele Wasser, das hier fließt, Bescheid weiß. Nach einem romantischen Lagerfeuer mit unglaublichem Sternenhimmel mit Sternschnuppe! verbringen wir eine kalte Nacht mit nur 6 Grad. Wir frieren bis Stefan zu mir unter die Decke kriecht. Dann wird´s besser.