Nach einer regenreichen Nacht gibt es am Morgen eine Regenpause. Wir packen alles zusammen und wollen weiter. Ein Australier, der später als wir mit einem riesen Wohnwagen angereist ist, rät uns ab, weil die Straße extrem schlecht geworden sei.
Wir wagen es trotzdem…und kommen genau 200 Meter weit, bis uns der Ranger abfängt und erklärt, dass alle Straßen gesperrt seien. Wir kooperieren und kehren zum Campground zurück. Dort kommen wir mit Judith und Marcel aus Zürich ins Gespräch und berichten über das Gespräch mit dem Ranger. Die beiden fahren in die entgegengesetzte Richtung von Perth nach Darwin. Somit sind sie noch am Anfang ihres Tripps auf der Gibb und haben genügend Proviant und saubere Kleidung. Unser Kühlschrank hingegen hält ohne fahren nur einen Tag durch, die Vorräte sind schon ziemlich am Ende, das Bier ist fertig, unser Wäschesack voll mit verschwitztem Zeug, das nicht mehr so toll duftet. Die Stimmung ist bescheiden. Wir sind etwas ratlos. In kürzester Zeit ist das ganze Auto feucht und klamm, draußen können wir uns nicht aufhalten, weil wir kein Dach haben, im Auto drinnen kann man sich nicht um die eigene Achse drehen. Wir sind definitiv nur auf gutes Wetter eingestellt – ist ja Dry Season. Die Australier sind mit ihren riesen Campern dagegen richtig ausgerüstet, haben viel Vorrat, Platz im Trockenen und sind einfach viel besser ausgerüstet.
Am Abend hört der Regen auf und wir machen uns auf in die Windjana Gorge. Zum Sonnenuntergang fliegen die Fledermäuse raus aus der Schlucht. Unvorstellbar wie viele von diesen unterwegs sind. Etwa eine viertel Stunde lang ist der Himmel voll von diesen Flattermännern.
Am Abend werden wir von unseren australischen Nachbarn zum Essen eingeladen und sie tischen auf, wie wir es auf einem Campground noch nie gesehen haben. Vorspeise, Braten, Reis, Kürbis, Kartoffeln dann noch Nachspeise – Rotwein für Dagmar, unterschiedliche Biere für mich und danach „Dubliner“ und jede Menge Geschichten aus Australien und Austria. Ein perfekter Abend zum Glück mussten wir nicht mehr fahren, denn Dagmar geht mit einem gepflegten „Damenspitz“ ins Bett und ist am nächsten Tag etwas indisponiert.